Tonic water und alles was dazu gehört

Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Hochwald der Anden, die Ureinwohner wussten bereits von den fiebersenkenden Eigenschaften der Chinarinde. Nicht zuletzt wird Tonic Water auch als Malaria-Prophylaxe empfohlen, zumindest früher, als der Chiningehalt des Getränks noch höher war. Der bittere Geschmack des Tonic Water passt hervorragend zum meist floralen Aroma von Gin und ist seit Jahrzehnten als Longdrink in guten Bars erhältlich.

Bis heute ist nicht genau geklärt, wer Chinin als Erster extrahiert hat, vermutlich geht das Rezept auf zwei französische Apotheker zurück, die im Jahr 1820 fast reines Chinin gewinnen konnten.

1858 ließ sich der deutsche Unternehmer Johann Jacob Schweppe in London Tonic Water patentieren. Er war seit 1831 Hoflieferant des britischen Königshauses und verkaufte sein mit Chinin und Limette versetztes Mineralwasser auch bald im großen Stil.

Bis ins 20. Jahrhundert gehörte Tonic Water (englisch tonic für „kräftigend, stärkend“, siehe Tonikum) zur Standardausrüstung vieler europäischer Kolonialarmeen. Der damals höhere Chiningehalt des Getränks war eine Form der Malaria-Prophylaxe, da erst ab 1934 mit Chloroquin dafür ein synthetisches Arzneimittel auf den Markt kam. Um eine Wirkung zu erzielen, musste das Tonic Water regelmäßig getrunken werden. Zur Abmilderung des bitteren Geschmacks wurde es unter anderem von den Soldaten mit Gin gemischt, woraus sich der Longdrink Gin Tonic entwickelte.

Achtung:

Tonic-Getränke sollten nicht während einer Schwangerschaft getrunken werden, da das Kind von Chinin abhängig werden kann, was sich nach der Geburt durch starke Entzugserscheinungen deutlich macht. Außerdem kann das Chinin die Wehen einleiten, da es gebärmutterstimulierend wirkt.