Aus einem entspannten letzten Tag vorm zweiten lockdown wird eine Schießerei in der Wiener Innenstadt, vier tote und 22 verletzte. Was macht so etwas mit uns?
Terror in Wien – Was macht das mit uns
Wie wir alle mittlerweile mitbekommen haben fand am Montag, den 02.11.2020, ein Terroranschlag in Wien statt. Gegen 20 Uhr hörten die ersten in der nähe vom Schwedenplatz Schüsse. Warnungen gingen im Netz herum, man solle sich nicht im ersten Bezirk aufhalten und so gut wie man kann, in Sicherheit begeben, immer mehr Angst wurde verbreitet, schnell hatten alle mitbekommen, das gerade etwas passierte.
Ungewissheit in der ganzen Stadt, wie viele wurden verletzt? Gibt es Tote? Fragen wie diese stellten wir uns alle. Plötzlich kursierten Videos im Netz, kurz drauf die Aufforderung der Polizei diese nicht zu verbreiten und gleich an sie zu schicken.
Eine dunkle Nacht
Die ganze Nacht wusste niemand, was hinter all dem steckte.
Ich selber habe das ganze von Anfang an verfolgt, ich hatte gerade noch mit meinen Freunden telefoniert, es war etwa acht am Abend, als einer von ihnen meinte, er hätte eine Nachricht bekommen, in der stand, dass es am Schwedenplatz eine Schießerei gäbe, dieser Freund meinte kurz darauf, dass er es höre, da er direkt am Schwedenplatz wohnt. So wie Teenager nun einmal sind, haben wir zuerst den Ernst der Lage nicht mitbekommen und Scherze darüber gemacht, doch als uns immer mehr solcher Nachrichten erreichten, hörten wir auf zu telefonieren und
begannen uns getrennt damit zu befassen. Ich ging zu meinen Eltern um sie zu fragen, ob sie das auch mitbekommen haben, hatten sie nicht, zu dem Zeitpunkt stand auch noch nichts in den Medien. Dann erreichten mich Videos und Fotos, Fotos von Verletzten, Videos in denen verängstigte Menschenmassen in Cafés standen und nicht raus durften.
Während ich mir im Fernsehen (Dem YouTube Live stream von ZIB) ansah was gerade passierte, wo die meiste Zeit nur um den heißen Brei herumgeredet wurde, schrieb ich mit meinen Freunden. Einer meiner Freunden schrieb aufgebracht und verängstigt, dass er keine 200 Metern von dem Geschehen gewesen war und er glücklich sei, dass er davon gekommen war. Das heißt, über meine Freunde habe ich mehr interessante Informationen bekommen als über das Fernsehen. Bis ich schlafen ging, hatte man nur gehört das einer der Täter Tod sei und es Verletzte gab. Als es dann keine neuen Informationen mehr gab, ging ich irgendwann mit einem mulmigen Gefühl schlafen.
Die Angst bleibt
Am nächsten Tag blieben die Schulen geschlossen. Eine gewisse Angst lag über Wien. Ich selber hatte nicht sonderlich Angst wegen dem Terroranschlag, sondern vor der Polizei und dem Militär, welches überall war. Und auch wenn das jetzt schon ein paar Wochen her ist, finde ich nicht, dass die Angst, die viele von uns hatten, jetzt weg ist, da wir durch so ein Erlebnis geprägt sind und besonders Jugendliche psychisch darunter belastet sind.
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